In der Konfrontation mit Gretl kommt Freud zum Schluss, dass Homosexualität nicht geheilt werden kann und auch nicht geheilt werden muss.
Parallel zeigt die Dokumentation, wie sich im Wien und vor allem im Berlin der Zwischenkriegszeit erstmals queeres Selbstbewusstsein entfaltet - nur um bald darauf von den Nazis brutal zerstört zu werden. Im Spannungsfeld von Repression und Aufbruchsstimmung kämpfen Aktivist*innen wie Magnus Hirschfeld um die Anerkennung geschlechtlicher Vielfalt und gegen das Verbot gleichgeschlechtlicher Sexualität. Der Film "Anders als die Anderen" thematisiert Homosexualität erstmals ganz offen - und wird zum Skandal. 1934 lässt Adolf Hitler SA-Chef Ernst Röhm ermorden - und damit den prominentesten homosexuellen Nazi. Es ist ein Wendepunkt: Von nun an verfolgt der NS-Staat vor allem schwule Männer, aber auch lesbische Frauen, steckt sie ins KZ, kastriert oder ermordet sie. Gretl Csonka gelingt die Flucht - in ein Leben, in dem sie sich nie wieder die Freiheit nehmen lassen wird, zu lieben, wen sie will.
Bildquelle: ORF/V-Set/© Paya/Vucsina.