Das Lied „Somewhere over the Rainbow“ macht Schauspielerin Judy Garland im Film „Der Zauberer von Oz“ 1939 über Nacht zum Star und ist bis heute eine Hymne der Pride-Bewegung. Die Regenbogenflagge als ihr Zeichen entsteht jedoch erst Jahrzehnte später – der amerikanische Künstler und Aktivist Gilbert Baker entwirft sie im Jahr 1978. Sein Auftrag: ein positives Symbol für eine Bewegung zu entwickeln, die Homosexualität aus der Tabuzone holt und für gleiche Rechte kämpft. Denn fast überall steht Homosexualität damals unter Strafe, Verhaftungen und Razzien sind an der Tagesordnung. Zwar kommt es schon 1969 zum Aufstand in der New Yorker Schwulenkneipe „Stonewall Inn“, der später als Christopher Street Day in die Geschichte eingehen wird. Doch das ist erst der Anfang eines langen Kampfes für Anerkennung und Gleichberechtigung, der bis heute anhält. „I saw the Sign“ erzählt die Geschichte einer Flagge, die alle queeren Menschen über Landesgrenzen hinaus unter einem Symbol vereint – und die immer noch polarisiert.
Charles Beal, Freund des Erfinders und Präsident der Gilbert Baker Foundation, kämpft bis heute für das Regenbogensymbol. Die polnische Menschenrechtsaktivistin Anna Prus erreicht mit ihrer Regenbogen-Madonna über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit. Sébastien Tremblay, Experte für queere transatlantische Geschichte, rückt die Regenbogenflagge in ihren historischen Kontext. Für Designforscher Tom Bieling ein starkes Zeichen: bunte Streifen, die jeder versteht.
Dokureihe, Regie: Frédérique Veith (D 2023, 23 Min)
Video verfügbar bis zum 20/03/2026