FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Bei „Hart aber fair“ sollte es um aufgeworfene Fragen aus Ingo Zamperonis Dokureise durch Italien gehen. Doch dann landeten Tausende Migranten auf Lampedusa.
Italien hat seit knapp zwölf Monaten eine Regierung, die so weit rechts steht wie keine andere seit dem Zweiten Weltkrieg. Wie hat das Land sich unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verändert, und was bedeutet der Vormarsch der italienischen Rechtspopulisten für Europa? Das waren die Fragen, um die es am Montagabend eigentlich bei „Hart aber fair“ gehen sollte.
Als Grundlage war die vorab gelaufene 45-minütige Dokumentation von Ingo Zamperoni gedacht. Der „Tagesthemen“-Moderator ist durch das Land seiner Großeltern gereist, um es ein Jahr nach dem Wahlsieg des rechtsnationalen Bündnisses zu beleuchten; um etwas hintergründiger hinzuschauen und zu überlegen, was der unaufgearbeitete Faschismus mit dem Siegeszug Melonis zu tun hat. So weit, so vielversprechend – der Zeitpunkt für eine Diskussion jenseits aktueller Aufreger schien günstig. » | Von Karen Krüger, Redakteurin im Feuilleton | Dienstag, 19. September 2023