Thursday, February 17, 2022

Aus dem Donbass kommen beunruhigende Zeichen der Zuspitzung

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Entlang der Frontlinie im Donbass intensivierten sich die Schusswechsel. Russische Truppen rücken in grenznahe Stellungen vor. Auch in der Diplomatie sendet Moskau wenig ermutigende Signale.

Russische Kampfpanzer bei Manövern in der Nähe der ukrainischen Grenze. | AP

Entlang der Frontlinie, welche die von Kiew kontrollierten Gebiete in der Ostukraine von den beiden durch Russland unterstützten Separatistengebieten Donezk und Luhansk trennt, scheint sich die Lage erheblich zuzuspitzen. Das ist heikel, weil aufgrund der militärischen Bereitschaft die Lage sehr schnell ausser Kontrolle geraten kann – mit unkalkulierbaren Folgen bis hin zum direkten Eingreifen russischer Truppen.

Die beiden Seiten beschuldigten einander, für die Verletzung der Waffenruhe verantwortlich zu sein. Die Lautstärke, mit der die Anführer der beiden «Volksrepubliken» die Kiewer Regierung beschuldigten, und das Gewicht, das der Kremlsprecher Dmitri Peskow diesen Entwicklungen zuschrieb, waren auffällig. Vonseiten der ukrainischen Regierung hiess es, in Stanizja Luhanska, direkt an der Frontlinie zu Luhansk, sei ein Kindergarten beschossen worden. Bilder in ukrainischen Medien zeigten ein Loch in der Aussenwand und Trümmerteile in einem Spielzimmer. Es sollen zwar keine Kinder, wohl aber Erzieherinnen verletzt worden sein. » | Markus Ackeret, Moskau | Donnerstag, 17. Februar 2022