SPIEGEL ONLINE: Der türkische Premier Erdogan fordert von Berlin mehr Unterstützung für den EU-Beitritt. Doch Kanzlerin Merkel gibt sich zurückhaltend, sie spricht weiterhin von einem "ergebnisoffenen Prozess". Die Charme-Offensive des Kollegen aus Ankara verpuffte.
Berlin - Es soll eine große Werbetour für sein Land und vor allem ihn sein: Der türkische Premier Recep Tayyip Erdogan hat sich am Dienstag in Berlin selbstbewusst präsentiert. Er verlangt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mehr Einsatz bei den stockenden EU-Beitrittsverhandlungen. Doch die Regierungschefin zeigte sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittag zurückhaltend.
Die schwarz-rote Bundesregierung sehe die Beitrittsverhandlungen als einen ergebnisoffenen Prozess, betonte Merkel. "Er ist zeitlich nicht befristet", sagte sie auf Nachfrage. "Es ist kein Geheimnis, dass ich einer Vollmitgliedschaft skeptisch gegenüber stehe." » | heb/vek/dpa | Dienstag, 04. Februar 2014
FOCUS ONLINE: Erdogan: Die EU braucht die Türkei - nicht umgekehrt: Seit 1999 ist die Türkei EU-Beitrittskandidat. Die Verhandlungen laufen seit 2005, kommen aber nur schleppend voran. Bei seinem Deutschland-Besuch geht Ministerpräsident Erdogan nun in die Offensive: In seinen Augen sei die Europäische Union auf sein Land angewiesen. » | Dienstag, 04. Februar 2014