DIE PRESSE: Die Schweizer Außenministerin und ihr lybischer Kollege unterschrieben am Sonntag ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen. Der inhaftierte Schweizer Max Göldi darf heim.
Tripolis/BERN. Plötzlich ging dann alles sehr schnell: Die Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey reiste am Samstagabend überraschend in die libysche Hauptstadt Tripolis und traf sich am Sonntagvormittag mit ihrem libyschen Kollegen Moussa Koussa. Wenige Stunden später unterzeichneten die zwei ein Abkommen zur Normalisierung der seit Längerem völlig zerrütteten Beziehungen zwischen den beiden Staaten.
Demnach sollte der in Libyen inhaftierte Schweizer Geschäftsmann Max Göldi noch in der Nacht auf Montag in die Schweiz zurückkehren dürfen. Göldi wurde am Donnerstag nach einer viermonatigen Haftstrafe wegen angeblicher Verletzungen von Visabestimmungen aus einem libyschen Gefängnis entlassen. Bereits vor seiner Haft war er mit einem zweiten Landsmann eineinhalb Jahre lange in Libyen festgehalten worden. >>> Carola Schneider | Sonntag, 13. Juin 2010