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Saturday, April 09, 2022

«Wir müssen ihn jetzt stoppen. Putin ist längst im Krieg mit der Nato»

Henry Nicholls / Reuters

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Was sich seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine jeder fragt, beschäftigt Michail Chodorkowski seit zwanzig Jahren: Wie weit wird Putin gehen? In London spricht der ehemalige Erdölmagnat über Russland und den Mann, den er heute seinen Feind nennt.

Müsste er die wichtigsten Menschen in seinem Leben benennen, käme Michail Chodorkowski wohl nicht umhin, Wladimir Putin zu erwähnen, weit vorn auf der Liste. Vor zwanzig Jahren hatte der Kremlchef den elf Jahre jüngeren Oligarchen als den gefährlichsten im Rudel der jungen Wölfe ausgemacht, die binnen weniger Jahre die Industrie des Landes unter sich aufgeteilt hatten – und ihn in ein Straflager nach Sibirien geschickt. Das Bild sollte sich einprägen: ein Mann im Käfig, um den Mund ein feines, ironisches Lächeln.

Beide sind sie Kinder der Sowjetunion, aufgewachsen in «Kommunalkas», Gemeinschaftswohnungen, die ihre Familien sich mit anderen teilen mussten, der eine in Leningrad, der andere in Moskau. Beide wussten früh, was sie werden wollten: KGB-Spion der eine, Fabrikdirektor der andere. Ehrgeizig nutzten sie die vom System vorgespurten Wege. Doch dann kollabierte der Koloss, und das Fundament wurde zu Treibsand. Und wieder bewiesen beide, Wladimir Wladimirowitsch Putin und Michail Borisowitsch Chodorkowski, Talent und Findigkeit, um darin nicht nur zu überleben, sondern um darauf zu bauen. – Noch etwas haben sie übrigens gemeinsam: die Art, leise, fast zögerlich zu sprechen. Und in beider Wortschatz spielt «Verrat» eine grosse Rolle. » | Anja Jardine | Samstag, 9. April 2022

Friday, December 11, 2015

Russische Justiz bezichtigt Chodorkowski des mehrfachen Mordes


Der frühere Öl-Manager und Kreml-Kritiker Chodorkowski sass zehn Jahre wegen Betrugs und anderer Vergehen im russischen Lager. Vor zwei Jahren hat ihn Putin überraschenderweise begnadigt. Nun hat ihn Moskau erneut zur Verhaftung ausgeschrieben, diesmal wegen Mordes. Über die Hintergründe der Vorwürfe - das Gespräch mit Daniel Wechlin, NZZ-Korrespondent in Moskau.

Sunday, May 10, 2015

Chodorkowski schließt Einigung mit Putin aus

Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski warnt vor Allianzen
mit Putin
WELT AM SONNTAG: Er war einer der mächtigsten Unternehmer Russlands. Als er sich gegen Präsident Putin stellte, kam er ins Gefängnis. Jetzt warnt Michail Chodorkowski offen vor zu viel Toleranz im Umgang mit Putin.

Der ehemalige russische Oligarch Michail Chodorkowski warnt die Europäische Union und die Vereinigten Staaten davor, auf langfristige Abkommen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine-Krise zu setzen. "Wenn jemand im Westen sagt, dass man mit dem heutigen Regime im Kreml eine langfristige Vereinbarung erreichen kann, dann ist er entweder dumm oder ein Betrüger", sagte Chodorkowski im Interview mit der "Welt am Sonntag" in Berlin.

Die Hoffnung auf eine verlässliche Einigung sei illusorisch, weil die Führung unberechenbar sei. "Putin hat die staatlichen Institutionen zerstört. Das hat dazu geführt, dass es in Russland keinerlei gegenseitige Kontrolle der Verfassungsorgane mehr gibt, keinerlei Gewaltenteilung." » | Von Jörg Eigendorf , Boris Reitschuster, Julia Smirnova | Sonntag, 10. Mai 2015

Monday, March 10, 2014

Chodorkowski stellt Gesuch an Schweizer Behörden

TAGES ANZEIGER: Michail Chodorkowski reist zurzeit viel in der Welt herum. Nun hat er entschieden, in welchem Land er seinen Hauptwohnsitz plant.

Der russische Kreml-Kritiker und ehemalige Ölunternehmer Michail Chodorkowski will sich in der Schweiz niederlassen. Chodorkowski hat ein entsprechendes Gesuch eingereicht, wie seine in Zug ansässige Kommunikationsagentur gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte.

Wo er das Gesuch gestellt hat, wollte die Agentur nicht sagen. Das Verfahren sei im Gang. Man werde zu gegebener Zeit informieren, hiess es weiter. Zurzeit hält sich Chodorkowski in Kiew auf. Am Sonntag rief er Russen und Ukrainer zum Einlenken im Krim-Konflikt auf. » | bru/sda/AP | Montag, 10. März 2014