NZZ ONLINE: Bei der Hauptzeremonie der Gedenkveranstaltung zum Kriegsbeginn vor 70 Jahren hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkels die Verantwortung Deutschlands für den Zweiten Weltkrieg und das damit verbundene Leid in vielen Völkern Europas unterstrichen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die deutsche Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg und das damit verbundene Leid in vielen Völkern Europas unterstrichen.
«Heute vor 70 Jahren begann mit dem deutschen Überfall auf Polen das tragischste Kapitel in der Geschichte Europas», sagte die Bundeskanzlerin während einer Gedenkstunde auf der Westerplatte bei Danzig. Der von Deutschland entfesselte Krieg habe «Jahre der Entrechtung, der Erniedrigung und der Zerstörung» gebracht.
Inzwischen habe sich Europa aus einem «Kontinent des Schreckens» in einen «Kontinent der Freiheit und des Friedens» verwandelt. «Deutschlands Partner in Ost und in West haben diesen Weg durch Versöhnungsbereitschaft geebnet. Sie haben uns Deutschen die Hand zur Versöhnung ausgestreckt. Wir haben sie voller Dankbarkeit ergriffen.»
Merkel hob vor mehreren Staats- und Regierungschefs hervor, dass der Weg Europas zur Freiheit erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs vollendet worden sei. Gleichzeitig wies sie ausser der Rolle Polens auch die Verdienste Ungarns und der damaligen Tschechoslowakei hervor. Aufruf zur Versöhnung >>> sda/dpa/afp/ap | Dienstag, 02. September 2009
NZZ ONLINE: Vor genau 70 Jahren, am 1. September 1939, marschierten deutsche Truppen in Polen ein und rissen damit den Zweiten Weltkrieg vom Zaun. Zu spät hatten die Westmächte versucht, Nazideutschland vor diesem Schritt zurückzuhalten. Hitlers Grössenwahn verwandelte die Welt in ein Trümmerfeld, auf dem Millionen von Toten zurückblieben.
Am 1. September 1939 überfiel Nazideutschland das Nachbarland Polen und entfesselte damit den Zweiten Weltkrieg. Mit dem deutschen Einmarsch brach die nach dem Ersten Weltkrieg mühsam errichtete Ordnung von Versailles zusammen. Das System kollektiver Sicherheit, das die friedliche Koexistenz zwischen den alten Mächten und den neuen Staaten Europas hätte garantieren sollen, war gescheitert. Allzu divergierende Interessen und unvereinbare Traditionen hatten es geschwächt, und die skrupellose Machtpolitik des deutschen Diktators Hitler hatte ihm in wohlberechneten Schritten den Todesstoss versetzt. Vor allem Grossbritannien und Frankreich waren nicht willens gewesen, Hitler Einhalt zu gebieten. Dieser hatte sich überdies eine Woche zuvor die Komplizenschaft des andern grossen Massenmörders sichern können, des sowjetischen Despoten Stalin. Polen war für beide eine begehrte Beute. Politik durch Aggression und Betrug >>> de. | Dienstag, 01. September 2009