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Friday, January 21, 2022

Der Betrug an den Juden - Algerien 1943 | Doku HD | ARTE

Jan 17, 2022 • Algerien, im Juni 1940: Während in Frankreich die Wehrmacht einmarschiert, nimmt in Algier alles seinen gewohnt friedlichen Gang. Darauf bedacht, sich auch künftig aus dem Konflikt herauszuhalten, schließt sich Französisch-Algerien dem Vichy-Régime unter Marschall Pétain an. Pétain sorgt bald für die Wiederherstellung der kolonialen Ordnung im Lande ...

Algier, im Juni 1940: Während Frankreich kurz vor dem militärischen Aus stand und die Pariser Bevölkerung vor der vorrückenden deutschen Wehrmacht floh, blieb die algerische Hauptstadt von Luftangriffen und deutscher Besatzung verschont. Das von Frankreich beherrschte Algerien schloss sich vom Sommer 1940 bis zum Sommer 1943 mit großer Begeisterung der vom Vichy-Regime unter Marschall Philippe Pétain propagierten „Révolution nationale“ an. Dieses Frankreich sollte General Maxime Weygand repräsentieren, während des deutschen Vormarschs Oberbefehlshaber der französischen Armee, dann Verteidigungsminister unter Pétain. Anfang Oktober 1940 wurde er zum obersten Vertreter der Pétain-Regierung in Nordafrika ernannt. Er sollte die Politik von Vichy umsetzen, angefangen bei der strengen Anwendung des sogenannten „Judenstatuts“, dem in Algerien die Aufhebung des Décret Crémieux vorausging. 1870 hatte dieses Gesetz, benannt nach Adolphe Crémieux, die algerischen „eingeborenen Israeliten“, wie es hieß, zu französischen Staatsbürgern erklärt.

Durch die Aufhebung wurden die Juden aus der Armee und von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen: Lehrer, Richter, aber auch Journalisten und Filmschaffende. Neue Gesetze legten Quoten für Ärzte und Rechtsanwälte fest. 3.500 jüdische Beamte wurden entlassen. Auch jüdische Schüler und Studenten waren von erniedrigenden und diskriminierenden Maßnahmen betroffen. Immer wieder wurden Aktionen „zur Säuberung der nationalen Gemeinschaft“ gefordert. Nach der erbarmungslosen Logik, Juden vom gesellschaftlichen Leben auszuschließen, organisierte Algier – genau wie die Vichy-Regierung – die Beschlagnahmung und „Arisierung“ von Unternehmen, Vermögen und Wertgegenständen der Juden.

Zudem errichtete die Vichy-Regierung mehrere Konzentrationslager in Algerien. In Bedeau, südlich von Sidi Bel Abbès, wurden die ersten jüdischen Zwangsarbeiter interniert. Nach der Landung der Amerikaner im November 1942 erwarteten viele die Abschaffung des sogenannten „Judenstatuts“, doch dies geschah zunächst nicht. Erst knapp ein Jahr später, im Oktober 1943, annullierte Charles de Gaulle schließlich die Abschaffung des Crémieux-Dekrets. Gegen den hartnäckigen Widerstand seitens der europäischen Bevölkerung, die weiterhin auf ihren Privilegien beharrte.

Dokumentation von Stéphane Benhamou (F 2020, 53 Min)



Ce documentaire est disponible en français ici. – Mark

Friday, January 18, 2013

Augenzeugenberichte aus Algerien: "Sie wollten die Ungläubigen töten"

SPIEGEL ONLINE: Die ersten Zeugen berichten über das Geiseldrama in Algerien. Ein Ire musste Sprengstoff um den Hals tragen, ein Franzose überstand das Martyrium in einem Versteck.

Hamburg - Bisher weiß niemand genau, was sich in den vergangenen 48 Stunden in der algerischen Wüste abgespielt hat. Die Zahl der Toten, der exakte Ablauf des islamistischen Angriffs auf die BP-Anlage und der blutigen Erstürmung durch algerische Spezialeinheiten - alles noch offen. Was durchsickert, sind erste Berichte von Menschen, die die Attacke nahe der libyschen Grenze miterlebt haben. Viele von ihnen stehen unter Schock, haben Schreckliches mit ansehen müssen.

Einer von wenigen Ausländern, denen unversehrt die Flucht aus der Anlage gelang, ist Stephen McFaul, irischer Ingenieur aus Belfast. Kurz nach seiner Flucht telefonierte er mit seiner Familie, sein Bruder schildert das Gespräch: "Er bekam einen Sprengsatz um den Hals gehängt, wurde gefesselt und geknebelt. Als die Entführer fünf Geländewagen mit Geiseln beladen wollten, begann der Angriff der Algerier. Die Geschosse zerstörten die Autos, mein Bruder konnte in dem Chaos entkommen."

Auf spektakuläre Weise überstand der Franzose Alexandre Berceaux den Angriff auf die Anlage: "Ich habe mich fast 40 Stunden lang in meinem Zimmer versteckt", sagte er am Freitag dem Sender Europe 1. "Ich war unter dem Bett, ich habe für den Fall des Falles überall Bretter festgemacht. Ich hatte ein bisschen Essen, ein bisschen was zu trinken, ich wusste nicht, wie lange es dauern würde", sagte der Mann, der sich noch in Algerien aufhält. "Ich denke, es gibt noch Menschen, die sich versteckt haben. Man ist dabei, sie zu zählen", fügte er hinzu. Nach Angaben von Berceaux, der für die französische Cateringfirma CIS arbeitete, wurde während der Geiselnahme "in Abständen viel geschossen. Es gibt tote Terroristen, Ausländer, Einheimische." » | jok/hen/mit Material von AFP | Freitag, 18. Januar 2013


EXCLU - "J'ai entendu énormément de coups de feu" by Europe1fr