Dann kommen die Zigaretten-Maschinen. Bis zu 70 Dresdner Firmen produzieren in der Hohezeit vor dem ersten Weltkrieg Millionen Glimmstengel: Zwei Drittel aller in Deutschland gerauchten Fluppen stammen von hier, ebenso die Erfindung der modernen Filterzigarette. Ein Viertel aller Dresdner lebt von der Zigarette. Die Branche gönnt sich repräsentative Industriebauten wie den Stadtspeicher (heute ein Fünf-Sternehotel) oder die sogenannte Tabakmoschee ""Yenidze"" - beide in der damals ultramodernen Stahlbeton-Skelettbauweise ausgeführt.
Nach dem zweiten Weltkrieg werden die Reste der Dresdner Zigaretten-Industrie in Volkseigentum überführt. Ein Hintergrund, den die DEFA im verwegenen Lustspiel ""Karbid und Sauerampfer"" mit Erwin Geschonneck zum Kinohit münzt. Ebenso abenteuerlich gerät die Beschaffung des Rohtabaks zwischen Brasilien und Brandenburg. F6, Karo, Cabinet oder JUWEL 72 heißen bekannte Marken, die teils noch heute - nunmehr innerhalb des Philip Morris Weltkonzerns - an der Elbe produziert werden.
""Der Osten - Entdecke wo du lebst"": ""Fluppe, Filter und f6"" erzählt die Zigarettenstory von Dresden mit faszinierendem Archivmaterial, in Begegnungen mit ehemaligen Tabakwerkern, Tabakeinkäufern, Sammlern und Historikern, begibt sich auf Spurensuche: Was ist vom blauen Dunst in Dresden noch zu ""schnuppern""?"
* f6 - Eine Zigarrettenmarke. Sie können hier darüber lesen.