Altbundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Politik gegenüber Russland und der Ukraine erneut verteidigt. Da sie sich viel mit der Ukrainebeschäftigt gehabt habe, habe sie sich eine friedlichere Zeit nach ihrem Abschied gewünscht, sagte die CDU-Politikerin dem Spiegel.
Sie habe auch bis zuletzt an einer Lösung gearbeitet und etwa im Sommer 2021 versucht, mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron ein eigenständiges europäisches Gesprächsformat mit RusslandsPräsidenten Wladimir Putin herzustellen. "Aber ich hatte nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen, weil ja alle wussten: Die ist im Herbst weg."
Merkel war im Dezember 2021 offiziell aus dem Amt ausgeschieden. Wenige Monate davor, im August, war sie zu einem Abschiedsbesuch zu Putin nach Moskau gereist. "Das Gefühl war ganz klar: Machtpolitisch bist du durch." Für Putin zähle nur Power, sagte die Altbundeskanzlerin weiter.
Bezeichnend sei gewesen, dass Putin zu diesem letzten Treffen auch seinen Außenminister Sergej Lawrow mitgebracht habe. Sonst habe man sich öfter unter vier Augen getroffen. » | Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, gra | Freitag, 25. November 2022