Trotz internationalen Protesten hat ein iranisches Gericht das Todesurteil gegen den schwedisch-iranischen Arzt Ahmed Reza Jalali bestätigt. «Das Urteil ist rechtskräftig. Es wird vollstreckt», sagte der Justizsprecher Zabihollah Khodaian Anfang der Woche. Gleichzeitig verkündete der Geheimdienst, er habe zwei europäische Staatsbürger festgenommen, die «Chaos, Instabilität und soziale Unordnung» hätten schüren wollen. Das französische Aussenministerium teilte am Donnerstag mit, es handele sich um Franzosen, und forderte ihre sofortige Freilassung.
Wenige Tage zuvor hatte Iran bereits einen schwedischen Touristen festgenommen, als er gerade das Land verlassen wollte. Kritiker sehen darin ein Muster der iranischen «Geiseldiplomatie». Die Iraner haben in den vergangenen Jahren immer wieder Ausländer festgenommen und der Spionage oder anderer schwerer Vergehen beschuldigt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty und Human Rights Watch werfen dem Regime vor, damit von den Herkunftsländern Zugeständnisse erpressen zu wollen. » | Inga Rogg, Jerusalem | Donnerstag, 12. Mai 2022