SUEDDEUTSCHE.DE: Zündeln im ägyptischen Machtkampf: Der türkische Premier Erdoğan will Beweise dafür haben, dass Israel hinter dem Sturz des gewählten Präsidenten Mursi stecke. Das Verhältnis zwischen der Türkei und Ägypten hat sich seit dem Putsch verschlechtert.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wirft Israel vor, in den Sturz des gewählten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi verwickelt gewesen zu sein. Das berichten die türkische Zeitung Hürriyet und die israelische Haaretz auf ihren Webseiten.
Die Medien zitieren ihn mit einer Aussage, in der er dem Westen indirekt vorwirft, das demokratische Wahlergebnis in Ägypten vom Juni 2012 nicht anzuerkennen. "Jetzt sagt der Westen, dass Demokratie nicht gleichbedeutend sei mit der Wahlurne. (...) Aber wir wissen, dass die Wahlurne den Willen des Volkes zeigt", sagte Erdoğan demnach auf einem Treffen führender Vertreter seiner Regierungspartei AKP.
Dennoch habe man in Ägypten die Sichtweise des Westens durchgesetzt. "Wer steckt dahinter? Israel. Wir haben Beweise.", sagte Erdoğan. Um seiner Aussage mehr Substanz zu verleihen, zitierte er einen jüdischen Intellektuellen aus Frankreich. Erdoğan zufolge habe dieser bereits 2011 gesagt: "Die Muslimbruderschaft wird nicht an der Macht sein, selbst wenn sie die Wahl gewinnen sollte." » | Dienstag, 20. August 2013