Thursday, April 25, 2013


Viele Griechen wünschen sich Militärdiktatur zurück

DIE WELT: "Damals war Ordnung, man hatte Arbeit": Fast jeder dritte Grieche sehnt sich nach der Militärdiktatur zurück. Experten warnen vor explosiven Stimmungen und "selbst erfüllenden Prophezeiungen".

Am 21. April jährte sich der Beginn des griechischen Militärputsches von 1967. Aus diesem Anlass fragten Meinungsforscher griechische Bürger, wie sie die Zeit der Militärdiktatur 1967-1974 sehen. Das Ergebnis sorgte für mediale Erregung: 30 Prozent der Befragten gaben an, mit Sehnsucht an jene Zeit zu denken. 59 Prozent fanden, damals sei man sicherer gewesen, und 46 Prozent sagten, in der Diktatur sei die Lebensqualität höher gewesen.

Alles in allem findet offenbar jeder dritte Grieche die Jahre der Obristen-Herrschaft samt Folter und Willkürjustiz besser als das heutige Griechenland. Aber was genau war damals besser? "Die Welt" begab sich auf die Suche und fragte Athener Bürger, wie sie über die Junta und auch über das Ergebnis der Meinungsumfrage denken. Es dauerte nicht lange, Junta-Nostalgiker zu finden. Ihre Namen wollten die meisten freilich nicht nennen. » | Von Boris Kálnoky und Dimitra Moutzouri | Mittwoch, 24. April 2013