DIE WELT: Der niederländische Politiker Arnoud van Doorn war ein glühender Rechtspopulist im Kielwasser von Geert Wilders. Dann flog er aus der Partei. Jetzt twitterte er seinen Übertritt zum Islam.
"Willkommen, mein 10.000. follower", schrieb der niederländische Politiker Arnoud van Doorn am 4. März auf Twitter. Zwei Tage später waren es mehr als 13.300 Menschen, die ihm in dem sozialen Netzwerk folgten. Der Grund für die plötzliche Beliebtheit des bis dahin eher obskuren Lokalpolitikers: Der Islamhasser, Freund und Anhänger des rechtspopulistischen Politikers Geert Wilders, war zum Islam konvertiert.
Seither folgen ihm Tausende Muslime auf Twitter. Der TV-Sender "Al-Dschasira" interviewte ihn. Van Doorn stellte die Fragen und Antworten auf Englisch ins Internet, weil ihn seine neuen, muslimischen Anhänger darum gebeten hatten.
Sein Weg in die islamophobe Politik transformierte ihn, wie einst aus Saulus Paulus geworden war, sagt van Doorn. Im Kielwasser Geert Wilders wurde er in den Gemeinderat der niederländischen Hauptstadt Den Haag gewählt. Dort, so sagte er jetzt, geriet er ins Gespräch mit einem muslimischen Ratsmitglied namens "Abu Khoulani", der ihn schließlich bei der Den Haager As-Sunnah-Moschee einführte.
Es gibt keinen Gott außer Allah
Nach "ernsthafter Auseinandersetzung" mit dem Islam, über mehr als ein Jahr hinweg, habe er sich schließlich zum rechten Glauben bekehrt, schrieb van Doorn. Das islamische Glaubensbekenntnis schrieb er am 28. Februar auf Twitter, auf arabisch: Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet. » | Von Boris Kálnoky | Mittwoch, 06. März 2013
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