KATHWEB*: Shaker Assem darf ab sofort das muslimische Freitagsgebet im Wiener Afro-Asiatischen Institut nicht mehr leiten
Wien (KAP) Der umstrittene Kalifat-Prediger Shaker Assem darf ab sofort das muslimische Freitagsgebet im Wiener Afro-Asiatischen Institut (AAI) nicht mehr leiten. Das teilte die Erzdiözese Wien am Freitag in einer Aussendung mit. Kardinal Christoph Schönborn habe diese Entscheidung als Protektor des von Kardinal Franz König gegründeten Instituts mit AAI-Geschäftsführer Nikolaus Heger getroffen. "Die Erzdiözese muss sich Klarheit über die Situation verschaffen, auch wenn die staatlichen Behörden bisher keinen Anstoß an Imam Assem genommen haben und dieser nicht als Hassprediger gilt", hieß es. Unberührt davon bleibe "die wichtige und verdienstvolle Funktion des Instituts als Stätte für interreligiösen und interkulturellen Dialog", so die Erzdiözese.
Die Tageszeitung "Die Presse" hatte zuvor in ihrer Freitag-Ausgabe berichtet, das Assem das Existenzrecht des Staates Israel bestreitet und die Todesstrafe bei Ehebruch für gerechtfertigt hält. Seine Predigten halte Assem u.a. regelmäßig im islamischen Gebetsraum des AAI - einem 1959 von Kardinal König als "entwicklungspolitisches Bildungshaus" gegründeten und von der Erzdiözese Wien unterstützten Institut zur Förderung des Dialogs der Religionen und der Völkerverständigung.
Zuletzt sorgte Assems Ankündigung einer Kalifatskonferenz für den 10. März in Wien-Vösendorf für Aufregung. Assem ist Sprecher der panislamischen "Hiz ut-Tahrir" (Partei der Befreiung), die sich für die Errichtung des Kalifats in der islamischen Welt einsetzt. Die in Deutschland verbotene Gruppierung wird in Österreich durch den Verfassungsschutz beobachtet, ein Verbot gibt es jedoch nicht, da sie weder als Partei noch als Verein registriert ist. » | Freitag, 24. Februar 2012
* Katholische Presseagentur Österreich