Sunday, May 22, 2011

Ex-IWF-Chef: Wie Strauss-Kahn in New York geschnitten wird

ZEIT ONLINE: Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn hat gegen Kaution die Gefängnisinsel Rikers Island verlassen. Als er in ein Penthouse in Manhattan einziehen wollte, rebellierten die Nachbarn.

Nur eine Woche hat das Leben des einst mächtigsten Bankers der Welt dramatisch verändert: Letzten Samstag standen Dominique Strauss-Kahn noch alle Türen offen, nach der Anklage wegen versuchter Vergewaltigung ist der gefallene IWF-Chef in New York zum Paria geworden. Die Bewohner eines Wolkenkratzers in der betuchten Upper East Side rebellierten, als sie hörten, dass Strauss-Kahn seine Zelle gegen ihr Penthouse eintauschen wollte.

Gegen eine Kaution von insgesamt sechs Millionen Dollar war der 62-jährige Franzose am Freitag von der berüchtigten Gefängnisinsel Rikers Island im New Yorker East River entlassen worden. Der Ex-Chef des Internationalen Währungsfonds steht unter Hausarrest, muss eine elektronische Fußfessel tragen und wird wegen Fluchtgefahr rund um die Uhr von bewaffneten Sicherheitsbeamten überwacht.


Nachdem ihm eine Wohnung im eleganten Bristol Plaza verweigert worden war, kam Strauss-Kahn vorübergehend in einem umgebauten Bürogebäude am New Yorker Broadway in der Nähe von Ground Zero unter. Dabei hatte seine Frau, Anne Sinclair, das Penthouse im Bristol mit Blick über Manhattan bereits für 14.000 Dollar (knapp 10.000 Euro) im Monat gemietet, berichtete die New York Times.

Das Bristol hätte einen Swimming Pool auf der Dachterrasse, täglich frische Handtücher und allerlei Service geboten. Womit Sinclair nicht gerechnet hatte, war die Reaktion der Nachbarn. "Es ist einfach nicht richtig, ihn hier absteigen und unsere Gastfreundschaft genießen zu lassen, nach dem, was er sich der Anklage nach hat zuschulden kommen lassen", wurde eine Frau aus dem Bristol von der Zeitung zitiert. Weiter lesen und einen Beitrag abgeben » | QUELLE dpa | Samstag, 21. Mai 2011