Tuesday, January 11, 2011

"Der moderne Islamismus ist eine radikale Ideologie"

WELT ONLINE: Ein Historiker kommt wegen abfälliger Rede über den Islam vor Gericht, während Islamisten in der Königlichen Bibliothek tagen. Etwas ist faul in Dänemark.

Der Publizist Lars Hedegaard hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. “Der moderne Islamismus, wie er von den meisten dänischen Imamen repräsentiert wird, ist keine Religion, sondern eine politische Ideologie in der Tradition des Kommunismus und Nazismus.”

1942 in Horsens bei Aarhus geboren, hat er noch eine schwache Erinnerung an die Zeit unmittelbar nach dem Krieg, als den Dänen bewusst wurde, dass etwa 6000 dänische Freiwillige in der Waffen-SS auf deutscher Seite gekämpft hatten. Seine Eltern hatten für die “Kollaborateure” nur Verachtung übrig. Und die “neuen Kollaborateure”, sagt Hedegaard, das sind heute jene, die sich bei den Islamisten anbiedern, wie der Chefredakteur der Tageszeitung “Politiken”, Toeger Seidenfaden, der sich 2010 bei den Moslems in aller Welt für die Mohammed-Karikaturen entschuldigte, die 2005 im Konkurrenzblatt “Jyllands-Posten” erschienen waren.

Hedegaard hat Geschichte studiert, die gesammelten Werke von Marx und Engels im Original gelesen und war eine Weile in der Sozialistischen Arbeiterpartei aktiv. “Ich bin noch immer Marxist”, sagt er, zumindest was die “Anwendung der marxistischen Gesellschaftsanalyse” angeht. 2004 gründete er die “Gesellschaft für Pressefreiheit” als Gegenpol zum dänischen Pen, dem “Wachhund der politischen Korrektheit”. Die “Trykkefrihedsselskabet” hat inzwischen mehr als 1000 Mitglieder, dreimal so viele wie der Pen-Club.

Ein Jahr vorher, 2003, veröffentlichte Hedegaard mit zwei Co-Autoren das Buch “Im Hause des Krieges – Wie der Islam den Westen kolonialisiert” ("I krigens hus : islams kolonisering af Vesten"). 2009 erschien die Fortsetzung: “1400 Jahre Krieg – Die islamische Strategie”. "Frauen als Gebärmaschinen" >>> Autor: Henryk M. Broder | Dienstag, 11. Januar 2011