TAGES ANZEIGER: Der Optimismus an den Börsen ist vorbei, die Bären geben die Stimmung an. Leider haben die Pessimisten gute Argumente.
Erstens
Der Zustand der Weltwirtschaft ist zu vergleichen mit einem Patienten, der einen schweren Herzinfarkt erlitten hat. Sein Zustand ist jetzt wieder mehr oder weniger stabil, doch er ist noch längst nicht der alte. Dasselbe gilt für die Weltwirtschaft. Eine Finanzkrise schüttelt man nicht ab wie eine harmlose Grippe, sie hinterlässt Spuren. So hat der Internationale Währungsfond (IWF) in seinem jüngsten Bericht dem World Economic Outlook, 88 Finanzkrisen der letzten 40 Jahre untersucht. Das Resultat ist wenig ermutigend: In den meisten Fällen war der Output der betroffenen Wirtschaften auch nach sieben Jahren noch gegen zehn Prozent unter dem Niveau bevor die Krise ausgebrochen war.
Zweitens
Langsam werden die Schäden der Krise sichtbar. Sie sind gewaltig. Die OECD, ein volkswirtschaftlicher Thinktank, schätzt, dass in den 30 reichsten Ländern gegen 25 Millionen Arbeitsplätze vernichtet worden sind. Viele der betroffenen Arbeitnehmer haben wenig Chancen ihren Job wieder zu erhalten. Das wird die Nachfrage über längere Zeit schwächen. Drittens >>> Von Philipp Löpfe | Montag, 05. Oktober 2009