WELT ONLINE: Sie galten als besiegt. Doch acht Jahre nach ihrem Sturz sind die radikalislamischen Taliban in beinahe ganz Afghanistan wieder aktiv. Dies berichtet ein internationales Forschungsinstitut und fürchtet gar eine weitere Ausweitung des Einflusses der Islamisten. Die Experten warnen vor einem Machtvakuum.
Die radikalislamistischen Taliban sind nach Einschätzung des internationalen Forschungsinstituts ICOS mittlerweile wieder in fast ganz Afghanistan aktiv. Seit vergangenem November seien sie in 80 Prozent des Landes „permanent“ präsent, teilte der in London ansässige International Council on Security and Development (ICOS) mit. In weiteren 17 Prozent des Landes gebe es „substanzielle“ Aktivitäten der Taliban. Auch in bislang eher friedlichen Gebieten im Westen und Norden des Landes habe sich der Einfluss der Taliban ausgeweitet, vor allem in der Provinz Kundus, in der die Bundeswehr stationiert ist.
„Permanente“ Präsenz definiert ICOS als ein oder mehr Anschläge pro Woche, „substanzielle“ Präsenz als durchschnittlich ein oder mehr Anschläge pro Monat. Die Taliban waren vor acht Jahren gestürzt worden. >>> AFP/sk | Freitag, 11. September, 2009