WELT ONLINE: Wenn es nach Wolfgang Schäuble gehen würde, müssten alle Zeitungen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen erneut veröffentlichen. Er sehe darin ein Zeichen für die Pressefreiheit, sagte der Innenminister. Hier gelte das Motto: „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren".
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) würde es begrüßen, wenn deutsche Zeitungen dem Beispiel dänischer Blätter folgten und die umstrittene Mohammed-Karikatur abdruckten.
Schäuble sagte der „Zeit“, er habe Respekt davor, dass die dänischen Zeitungen die Zeichnung erneut publiziert hätten. „Eigentlich müssten jetzt alle europäischen Zeitungen diese Karikaturen abdrucken, und zwar mit der Erklärung: Wir finden sie auch miserabel, aber die Inanspruchnahme von Pressefreiheit ist kein Grund, Gewalt zu üben“, sagte der Minister. Hier gelte das Motto: „Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren."
Das Bundesinnenministerium legte allerdings Wert auf die Feststellung, dass Schäuble nicht zu einem Abdruck der umstrittenen Mohammed-Karikaturen in allen europäischen Zeitungen aufgerufen habe. Vielmehr habe er sich für den Grundsatz der Pressefreiheit ausgesprochen, sagte Ministeriumssprecher Stefan Paris.
Große dänische Zeitungen hatten Mitte Februar erneut eine umstrittene Karikatur des Propheten Mohammed mit einer Bombe im Turban veröffentlicht. Sie reagierten damit auf die Aufdeckung von Mordplänen gegen den Zeichner. Daraufhin kam es unter anderem im Sudan zu Protesten von mehreren tausende Menschen. Die Demonstranten versammelten sich in der Innenstadt der Hauptstadt Khartum und riefen „Nieder mit Dänemark“ und „Wir werden unseren Propheten beschützen“. Schäuble will mehr Mohammed-Karikaturen >>>
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