NZZ Online: Mit der Aufhebung der Exkommunikation von vier Anhängern des traditionalistischen Erzbischofs Lefebvre scheint der Vatikan ein Eigentor geschossen zu haben. Besonders die Rehabilitierung des Holocaust-Leugners Williamson wird von Katholiken in Deutschland und der Schweiz kritisiert. Rechtsextreme hingegen jubeln.
«Die Leugnung der Shoah ist inakzeptabel und gehört nicht zur Lehre der katholischen Kirche». Mit diesen Worten hat der Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, den traditionalistischen Richard Williamson und damit indirekt eine Entscheidung seines höchsten Vorgesetzten, des Papstes, kritisiert. Williamson gehört zu den vier Anhängern des ultrakonservativen französischen Erzbischofs Marcel Lefebvre, deren Exkommunikation Papst Benedikt XVI. nach mehr als 20 Jahren aufgehoben hat.
«Weiter so»
Die Distanzierung der Bischofskonferenz und anderen katholischen Organisationen scheint besonders in Deutschland dringlich zu sein. Denn der antimodernistische Geistliche, den Lefebvre 1988 ohne päpstlichen Auftrag zum Bischof geweiht hatte, scheint sich zum neuen Star der rechtsextremen Szene zu entwickeln. Wie Recherchen von Spiegel Online auf einschlägigen Websites bestätigen, wird die Entscheidung des Papstes dort regelrecht bejubelt.
In einem Kommentar auf dem rechtsextremen Altermedia.info heisst es etwa: «Dass der Papst ein paar Tage nach dem Interview die Exkommunikation von Bischof Williamson (und den anderen betroffenen Bischöfen der Piusbruderschaft) aufhebt, ist doch schon fast eine Kampfansage an die Adresse des Judentums.». Oder: «Das Geschichtswissen 'unseres Papstes' ist weitaus besser als man angenommen hatte. Mutig ist er auch noch. Weiter so.» >>> spi | Dienstag, Januar 27. 2009
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