Tuesday, February 22, 2022

«Warum schweigt die Welt zu unserem Schicksal?» – Die Evakuierten aus dem Donbass erwartet in Russland eine ungewisse Zukunft

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Seit Freitag treffen Tausende, vor allem Frauen, Kinder und Ältere, aus dem Donbass in der angrenzenden südrussischen Region Rostow ein. Nach anfänglichem Chaos herrscht trotz Andrang Ruhe. Die Ausgereisten fühlen sich von der Welt alleingelassen.

Aus den Regionen Donezk und Luhansk Evakuierte kommen in Russland an. | Dmitry Rogulin / TASS / Getty

An den Sambeker Höhen brennt die ewige Flamme in der stockdunklen Nacht. Die Silhouetten ausgestellter Panzer zeichnen sich am Himmel ab. Der grosse Freilicht-Museumskomplex, in den vergangenen sieben Jahren gebaut, erinnert an den Verteidigungskampf des Zweiten Weltkriegs im Hinterland der südrussischen Städte Taganrog und Rostow am Don. Hier zweigt die Strasse nach Awilo-Uspenka ab, dem Grenzposten zur Ukraine. Dahinter beginnt der Donbass, genauer: die separatistische «Volksrepublik Donezk». Kolonnen von Militärfahrzeugen bewegen sich am Abend, als Wladimir Putin seine Rede noch nicht gehalten hat, in diese Richtung. » | Markus Ackeret, Awilo-Uspenka und Taganrog | Dienstag, 22. Februar 2022