Monday, August 30, 2021

Die Venezolaner suchen Zuflucht in Kryptowährungen, um der Inflation zu entkommen

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: Venezuela gehört zu den Ländern, in welchen Kryptowährungen besonders häufig gebraucht werden. Da dazu digitales Know-how und eine funktionierende Internetverbindung benötigt wird, ist der Kreis der User aber beschränkt.

Die Inflation zwingt die Venezolaner ihre Ersparnisse in Kryptowährungen anzulegen. | Juan Carlos Hernandez / Imago

Die Inflationsrate in Venezuela steigt weiter an, und kaum jemand bezahlt mehr mit Bargeld. Könnten Kryptowährungen hier bald den Alltag erleichtern? Die venezolanische Zentralbank hat im vergangenen März eine neue Banknote im Wert von 1 Million Bolívares in Umlauf gebracht, um mit der wachsenden Inflation Schritt zu halten. Diese neue Banknote entspricht zurzeit ungefähr 0.30 US-Dollar, und die Inflation beträgt zurzeit 1984 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Juli 2020 bis Juli 2021). Wie lange diese neue Note hilfreich sein wird, bleibt also dahingestellt.

Kryptowährungen als neue Möglichkeit

Immer mehr Venezolaner legen jetzt ihre Ersparnisse in Kryptowährungen an, und auch im Alltag kann vermehrt mit Bitcoin oder anderen digitalen Währungen bezahlt werden. Laut der Blockchain-Analysefirma Chainalysis war Venezuela vor kurzem weltweit an dritter Stelle in Bezug auf den täglichen Gebrauch von Kryptowährungen. Dabei geht es vor allem um sogenanntes Peer-to-Peer-Krypto-Trading (P2P), also Transaktionen im Alltag. » | Helena Küng, Mérida | Montag, 30. August 2021