Saturday, July 17, 2021

Kommentar: Was in Ungarn passiert, kann in Deutschland genauso passieren

Queere Menschen brauchen mehr als bunte Fahnen (Bild: teddyosterblom / unsplash)

QUEER.DE: An einem Abend die Regenbogenfahne zu schwenken, das Logo einzufärben und bei Twitter aufmunternde Noten der Solidarität zu posten, ist das eine. Doch nun müssen Taten folgen!

Verbote gibt es oft aus gutem Grund. Sie schützen Menschenleben, regeln das Zusammenleben und sorgen sinnvoll eingesetzt für ein gutes Miteinander. Doch also die UEFA diese Woche entschied, dass die Allianz-Arena nicht als Regenbogen erstrahlen darf, da sorgte dieses Verbot für etwas ganz anderes: Überall im Land und in Europa mobilisierte es Widerstand, Engagement und brachte dem dahinter liegenden Thema unfassbare Aufmerksamkeit.

Denn der Regenbogen sollte als Symbol für absolute Normalität erstrahlen. Als Symbol dafür, dass alle Menschen die gleichen Menschenrechte genießen müssen. Dass alle Menschen gleich sind. Unabhängig von ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder eben ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität.

Dass die Regierung von Viktor Orbán dies in Ungarn bestreitet und zensiert, war und ist bis jetzt der Stein des Anstoßes. Mit dem Argument, Kinder schützen zu wollen, wird eine perfide Argumentation bedient. Homo- und Transsexualität würde Kinder bedrohen. Sie seien also etwas Gefährliches, wovor man Kinder schützen müsse. Damit werden LGBTIQ* kriminalisiert, in unglaublicher Weise diffamiert und in die Unsichtbarkeit und ins Verstecken gedrängt. » | Von CSD Deutschland e.V. | Montag, 28. Juni 2021