John Bolton sitzt an einer Schlüsselstellung im amerikanischen Machtapparat. Er ist Sicherheitsberater des Präsidenten und damit für Fragen von Krieg und Frieden nicht ganz unbedeutend. Bolton ist Nationalist vom Scheitel bis zur Sohle, einer, dem die Unbegrenztheit amerikanischer Macht über alles geht und für den Verträge, welche die Handlungsfreiheit der Vereinigten Staaten einhegen könnten, des Teufels sind. Wo ein Nagel ist, also ein Problem, ist der amerikanische Hammer das Werkzeug der Wahl; wo kein Nagel ist, auch.
John Bolton hatte auch in der Regierung von George W. Bush hohe Ämter bekleidet. Und auch schon damals war er dadurch aufgefallen, dass er die EU verabscheut – aus ideologischen Gründen und weil ja nicht auszuschließen war, dass diese EU gegenüber den Vereinigten Staaten „frech“ werden könnte, dass sie stark werden und ihre Interessen gegenüber Amerika selbstbewusst vertreten würde. Widerworte – das ist nicht das, was Bolton von „Europa“ erwartet, sondern Gefolgschaft. » | Ein Kommentar von Klaus-Dieter Frankenberger \ Dienstag, 15. August 2019