TAGES ANZEIGER: Der syrische Tyrann muss sofort weg, hiess es im Westen. Nun sind die Regierungen weicher gegenüber Bashar al-Assad. Es gibt ein dringenderes Problem.
Die Haltung der westlichen Regierungen im syrischen Bürgerkrieg schien klar – nachdem sich europäische und amerikanische Spitzenpolitiker auffällig lange in dem Konflikt bedeckt hielten: Bashar al-Assad müsse weg. Erst dann könne man das gespaltene Syrien wieder zurück zum Frieden führen. Das verkündeten Regierungen von Washington über Paris bis nach Berlin.
Doch nun pocht Frankreich nicht mehr auf einen sofortigen Machtverzicht des syrischen Staatschefs. Ein Rückzug des Machthabers vor Beginn des angestrebten Übergangsprozesses in Syrien sei nicht zwingend nötig, sagte Aussenminister Laurent Fabius am Samstag der französischen Regionalzeitung «Le Progrès» aus Lyon. » | spu | Samstag, 5. Dezember 2015