Friday, October 02, 2015

Kampf um Syrien: Putin demütigt Obama


FRANKFURTER ALLGEMEINE: Russlands Präsident Putin lässt Stellungen der Rebellen in Syrien bombardieren. Damit beschämt er den zögernden amerikanischen Präsidenten Obama – und er markiert seinen Anspruch auf eine dauerhafte Präsenz im Nahen Osten. Ein Kommentar.

Das ist ein Wendepunkt in den Kriegen des Nahen Ostens: Erst hat Russland in Syrien eine neue Militärbasis aufgebaut, und nun bombardieren russische Kampfflugzeuge im Auftrag des syrischen Regimes Stellungen der Rebellen. Damit demütigt der russische Präsident Putin den zögernden amerikanischen Präsidenten Obama, und er markiert seinen Anspruch auf eine dauerhafte Präsenz im Nahen Osten. Putin, gestärkt durch die Annexion der Krim, will nun das Regime von Machthaber Assad retten. Zwar hatte die russische Propaganda angekündigt, Krieg gegen den „Islamischen Staat“ zu führen. Die ersten Luftschläge dienten aber allein dazu, das von Assad kontrollierte Territorium zu arrondieren. Das beschleunigt den Zerfall Syriens in Kleinstaaten. Einer wird von Assad regiert und von Russland geschützt werden. So entsteht das Abchasien des Nahen Ostens. » | Von Rainer Hermann | Donnerstag, 1. Oktober 2015