Wieder ein guter Schüler. Wieder jemand mit Manieren, der gern Markenkleidung trug und sensibel wirkte, so nachdenklich. Und wieder keiner, der einem linken Armutskult und Armutskitsch entsprochen hätte. Auch "Jihadi John", der Messermann des IS, ist ein Spross aus gut situiertem Hause.
Die Litanei von der Gewalt, die durch fehlendes Geld gesät werde und bei fehlenden Bildungschancen aufgehe, trifft auf ihn nicht zu – so wenig wie auf die Universitätsabsolventen al-Qaidas oder auf die RAF-Mitglieder, in deren Reihen man Arme zwischen all den musisch begabten Pfarrers- und Anwaltskindern mit der Lupe suchen musste. Wen überrascht das noch? Allenfalls diejenigen, die sich eine Welt der gesellschaftlichen Ausgrenzungsfolklore zurechtsingen, glauben noch, Gewalt gedeihe in Staub und Schmutz. » | Von Torsten Krauel, Chefkommentator | Donnerstag, 26. Februar 2015