SPIEGEL ONLINE: Der Streit über die Personalie Juncker belastet das Verhältnis zwischen Brüssel und London, nun stellt Kanzlerin Merkel klar: Großbritannien soll auf jeden Fall in der EU bleiben. An Juncker als künftigen Kommissionspräsidenten hält sie aber fest.
Berlin - "Es ist alles andere als gleichgültig, ob Großbritannien in der Europäischen Union bleibt." Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei ihrer Regierungserklärung in Berlin deutlich gemacht, dass sie das Land unbedingt in der EU halten will.
Der britische Premier David Cameron hatte im Streit um den künftigen EU-Kommissionspräsidenten mit einem Austritt seines Landes gedroht. Er hatte nach SPIEGEL-Informationen zu verstehen gegeben, die Ernennung Jean-Claude Junckers mache es wahrscheinlicher, dass die Briten beim EU-Referendum 2017 gegen die EU stimmten.
Angesichts der Verdienste Großbritanniens für die europäische Einigung könne ein Austritt des Landes nicht leichtfertig hingenommen werden, sagte nun Merkel im Bundestag. Sie erinnerte an eine Rede Richard von Weizsäckers vor 30 Jahren, der herausgestellt hatte, dass Großbritannien mit seinem Widerstand gegen den Nationalsozialismus seine Existenz aufs Spiel gesetzt habe, um die Zukunft der europäischen Völker zu retten. » | sun | Mittwoch, 04. Juni 2014