Die Behörden auf der Insel gehen mit neuer Härte gegen britische Staatsbürger vor, die sich am Bürgerkrieg in Syrien beteiligen wollen. Seit Jahresbeginn wurden bereits 16 Möchtegern-Dschihadisten festgenommen, gegen sieben hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Zu den Verdächtigen zählten auch zwei 17-jährige Mädchen, deren geplante Reise in die Region am Flughafen Heathrow endete.
Der Besuch eines Terror-Ausbildungscamps oder die aktive Teilnahme an Kämpfen sei "ein Verbrechen, selbst wenn es um den Sturz eines scheußlichen Diktators geht", sagt die zuständige Londoner Oberstaatsanwältin Sue Hemming.
Die Londoner Ermittlungen passen in das bedrückende Bild, das die UN in einem neuen Bericht von den Ereignissen in Syrien zeichneten. Während das Regime von Präsident Baschar al-Assad für die Folterung von Kindern und Jugendlichen verantwortlich sei, würden Oppositionsgruppen vielerorts Minderjährige zum Kampf mit der Waffe rekrutieren. Gerade in Flüchtlingslagern sähen viele junge Menschen es "als ihre Pflicht an, sich der Opposition anzuschließen", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in New York. "Das Leid der Kinder in Syrien ist inakzeptabel." » | Von Sebastian Borger, London | Mittwoch, 05. Februar 2014