ZEIT ONLINE: Sie ziehen mit Fackeln durch Kleinstädte, machen davon professionelle Videos und stoßen auf großen Zuspruch. Wie Neonazis neue Medien und linke Symbole nutzen.
Es war eine merkwürdige Prozession, die Bautzen in der Nacht zum 1. Mai im vergangenen Jahr erlebt hat. Auf Augenzeugen muss das Ganze etwas lächerlich gewirkt haben, auf andere vielleicht auch etwas gruselig: Aufgemacht wie eine Mischung aus Ku Klux Klan und Anonymous, zogen etwa 200 Neonazis mit brennenden Fackeln und weißen Masken durch die Stadt.
Vorne trugen sie ein Transparent: "Damit die Nachwelt nicht vergisst, dass Du Deutscher bist". Der ganze Spuk dauerte nicht länger als zwanzig Minuten. Noch bevor die Polizei-Verstärkung eingetroffen war, waren die Rechtsextremen schon wieder verschwunden. » | Von Johannes Radke | Mittwoch, 21. März 2012