STERN.DE: Die ersten Jets fliegen über Libyen, in Paris tagt der internationale Gipfel. Deutschland ist zwar dabei - aber nicht mittendrin. Die Welt sieht die Bundesregierung als provinziellen Populisten und nicht als Global Player.
Der Kampf gegen Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi: Während ein Gipfel in Paris mit deutscher Beteiligung über das weitere militärische Vorgehen berät, muss sich die Bundesrepublik für ihre Weigerung, an der Militäraktion teilzunehmen, Häme und scharfe Kritik gefallen lassen.
In der deutschen Presse gab es ohnehin keine zwei Meinungen: Die deutsche Enthaltung im UN-Sicherheitsrat wurde von den Kommentatoren einhellig verdammt. Doch auch im Ausland war die Enttäuschung groß. So wirft die konservative Pariser Zeitung "Le Figaro" der Bundeskanzlerin "Unbeweglichkeit" vor - und lobt den französischen Präsidenten dafür, dass er diese umgangen und sich auf den britschen Premier David Cameron gestützt habe. Schärfer geht die polnische "Rzeczpospolita" mit Merkel ins Gericht: "Sowohl die plötzliche Wende der schwarz-gelben Koalition in der Atompolitik als auch die demonstrative Ablehnung der Teilnahme an einer Aktion in Libyen sind auf die bevorstehenden Landtagswahlen zurückzuführen", meint das Blatt aus Warschau - und spottet: "Einerseits will Deutschland in der Politik als 'Global Player' agieren, anderseits handelt die Regierungskoalition sogar aus Anlass einer lokalen Wahl populistisch." » | ben/Reuters | Samstag, 19. März 2011
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