Monday, August 02, 2010

Österreich: Gadhafi-Clan soll Haiders geheime Konten gefüllt haben

ZEIT ONLINE: Neue Enthüllungen um den verstorbenen Rechtspopulisten Haider: Er soll über Geheimkonten in Liechtenstein Millionen verschoben haben. Geld kam angeblich auch aus Libyen.

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46 Geheimkonten, 45 Millionen Euro: Jörg Haider soll ein Netzwerk von Briefkastenfirmen in Liechtenstein betrieben haben. Bild: Zeit Online

"Das dreckige Dutzend": So fasst das österreichische Nachrichtenmagazin profil die neuen Enthüllungen über den verstorbenen Rechtspopulisten und früheren Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider zusammen. Es geht um Geld "aus dunklen Kanälen", um ein "dichtes Netz aus Treuhandkonstruktionen", das Staatsanwälte in drei Ländern beschäftigt. Haider soll in Liechtenstein mehr als ein Dutzend Briefkastenfirmen unterhalten und über diese Geheimkonten rund 45 Millionen Euro am Fiskus vorbei geschleust haben.

Wie das Magazin berichtet, stießen Sonderermittler aus Österreich, Deutschland und der Schweiz auf die Konten, als sie in zwei anderen Fällen gegen Haider ermittelt hatten: den Kauf der Hypo Group Alpe Adria Bank (HGAA) durch die deutsche BayernLB im Jahr 2007 sowie die Privatisierung der österreichischen Wohnungsbaugesellschaft Buwog im Jahr 2004. Insgesamt seien 46 von Treuhändern eingerichtete Briefkastengesellschaften gefunden worden, von denen ein Dutzend Haider zugerechnet werden.

Von den einst 45 Millionen seien inzwischen aber nur noch rund fünf Millionen Euro übrig. Der Rest wurde dem Magazin zufolge bereits vor Jahren verspekuliert. Vieles deute darauf hin, dass die Mittel weder der Freiheitlichen Partei (FPÖ) noch dem Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), sondern ausschließlich Haider zur Verfügung gestanden hätten. Schon als der Politiker im Jahr 2000 die Führung der FPÖ abgab, sei die vermeintlich prall gefüllte Parteikasse bis auf die staatliche Parteienfinanzierung leer gewesen. >>> Zeit online, dpa, Reuters, AFP | Montag, 02. August 2010

Verbunden: Das dreckige Dutzend >>> Von Michael Nikbakhsh und Ulla Schmid | Samstag, 31. Juli 2010