NZZ ONLINE: Abdelbasset al-Megrahi will und will nicht sterben. Der verurteilte Lockerbie-Attentäter war vor einem Jahr aus schottischer Haft entlassen worden, weil er todgeweiht sei. Dank eines gängigen Medikaments lebt er immer noch und bringt die Verantwortlichen in Verlegenheit.
Aus humanitären Gründen war der im Jahr 2001 wegen des Lockerbie-Attentats zu lebenslanger Haft verurteilte libysche Geheimagent Abdelbasset al-Megrahi von der schottischen Regierung begnadigt worden. Er habe wegen eines fortgeschrittenen Prostatakrebses nur noch maximal drei Monate zu leben, lautete die ärztliche Diagnose. Dies erlaubte es der schottischen Regierung, den 59-Jährigen in seine Heimat ausreisen zu lassen. Dort wurde er als Held gefeiert und Oberst Ghadhafi kostete den Triumph vor laufenden Kameras aus.
Deal zugunsten BPs
Inzwischen ist ein Jahr vergangen und Megrahi lebt immer noch. Und damit bringt er die damaligen Entscheidungsträger in arge Verlegenheit. Inzwischen ist nämlich klar geworden, dass die Freilassung Teil eines langen diplomatischen Ränkespiels zwischen der britischen und der libyschen Regierung war, welche schliesslich dem Energiekonzern BP den Zugang zu grosse Ölvorkommen vor der libyschen Küste sicherte. Weiter lesen und einen Kommentar schreiben >>> spi. | Montag, 16. August 2010