WELT ONLINE: Lange Zeit hat Angela Merkel Hilfen für Griechenland abgelehnt. Eine schnelle Hilfe für das krisengebeutelte Griechenland sei mit den Deutschen nicht zu machen, hatte die Bundeskanzlerin die anderen Regierungschefs im Euro-Club wissen lassen. Jetzt will sie doch zahlen. „Madame Non" gibt es nicht mehr.
Die Strategie Angela Merkels ist nicht aufgegangen. Lange Zeit verhandelte die Bundeskanzlerin auf europäischer Ebene über die Hilfe für Griechenland und versicherte gleichzeitig zu Hause, zu dieser Rettungsaktion werde es wohl nie kommen. Die Opposition spricht von einem monatelangen Versteckspiel, für das der Steuerzahler zusätzlich bezahlen müsse. Auch die FDP ist unzufrieden. Doch am Ende werden wohl alle Fraktionen die Griechenland-Hilfe mittragen.
Als „Madame Non“ und „Eiserne Kanzlerin“ war Merkel noch beim letzten EU-Gipfel Ende März in Brüssel tituliert worden. Eine schnelle Hilfe für das krisengebeutelte Griechenland sei mit den Deutschen nicht zu machen, hatte die CDU-Chefin die anderen Regierungschefs im Euro-Club wissen lassen. Der markige Auftritt kam hierzulande bei der Bevölkerung gut an. Innerhalb Europas dagegen warf man den Deutschen vor, sich unsolidarisch zu verhalten. >>> Von Dorothea Siems | Montag, 26. April 2010