NZZ ONLINE: Die arabischen Staaten sind von der internationalen Gemeinschaft enttäuscht und setzen bei der Lösung von regionalen Konflikten deshalb künftig auf die Zusammenarbeit mit Nachbarn wie der Türkei und Iran. Israel wollen sie dagegen noch stärker isolieren als bisher.
Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, forderte die Mitgliedsstaaten auf, eine Alternative zu den jetzigen Nahost- Friedensgesprächen zu entwickeln. «Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der Friedensprozess komplett scheitern könnte», sagte Mussa am Samstag in seiner Eröffnungsrede zu dem zweitägigen Gipfeltreffen in der libyschen Stadt Sirte.
«Wir müssen Alternativpläne erstellen, denn die Situation hat einen Wendepunkt erreicht,» sagte Mussa. Bisher habe die Liga den Einsatz von Vermittlern und einen Friedensprozess mit offenem Ausgang akzeptiert. «Aber dadurch ging Zeit verloren», sagte der Generalsekretär. «Wir haben nichts erreicht, und das hat es Israel erlaubt, 20 Jahre lang seine Politik zu verfolgen.»
Die arabischen Staaten müssten jetzt schnell agieren, da Israel versuche, durch den Bau jüdischer Siedlungen im arabischen Ostteil von Jerusalem und andere Massnahmen Fakten zu schaffen, die später nur noch schwer aus dem Weg zu räumen seien. >>> sda/Reuters/dpa | Samstag, 27. März 2010