Saturday, January 16, 2010

Obama – ein Jahr später: Der politische Wind wendet sich in den USA gegen die Demokraten

NZZ ONLINE: Selten war der Amtsantritt eines amerikanischen Präsidenten mit ähnlich hohen Erwartungen verknüpft gewesen wie Barack Obamas Einzug ins Weisse Haus an jenem denkwürdigen 20. Januar 2009. Dass sich in der Zwischenzeit Ernüchterung eingestellt hat, ist kein überraschendes Fazit nach einem Jahr. Denn schon an dem strahlenden Wintertag, als Obama auf den Stufen des Capitols seinen Amtseid ablegte, liess sich erahnen, dass der neue Präsident mit unerfüllbar hohen Erwartungen konfrontiert war. Zwei Kriege und die schwerste Wirtschaftskrise seit mehr als einem halben Jahrhundert nagten an der Zuversicht der Nation. Die Hoffnung auf Wandel und Erneuerung nach Jahren der republikanischen Dominanz hatte den jungen Senator zum Sieg getragen; doch ein Rezept zum Regieren war dies noch nicht. Einmal an der Macht, musste Obama sein vages Wahlprogramm konkretisieren und einen Teil seiner Anhänger, die ganz anderes auf ihn projiziert hatten, unweigerlich enttäuschen. >>> Neue Zürcher Zeitung | Samstag, 16. Januar 2010