Tuesday, September 01, 2009

Iran: Demonstrant im Gefängnis zu Tode geprügelt

WELT ONLINE: In einem iranischen Gefängnis ist ein 25-jähriger Demonstrant so stark misshandelt worden, dass er an den Folgen starb. Die Behörden hatten als Ursache zunächst eine Hirnhautentzündung angegeben. Im Parlament herrscht Unfrieden über Präsident Ahmedinedschads Kabinett: Zu viele Frauen und Günstlinge sollen Minister werden.

Anders als von den Behörden angegeben, ist ein inhaftierter iranischer Demonstrant nicht an einer Hirnhautentzündung, sondern an den Folgen von Misshandlung gestorben. Wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr berichtete, kam ein rechtsmedizinischer Ausschuss zu dem Schluss, dass psychischer Stress, schlechte Haftbedingungen und „zahlreiche Schläge“ für den Tod des 25-jährigen Mohsen Ruholamini verantwortlich waren. Eine Meningitis, die von den Behörden als Todesursache genannt worden war, schlossen die Mediziner aus.

Ruholamini war Anfang Juli bei Protesten gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad festgenommen und in das Gefängnis Kahrisak gebracht worden. Nach seiner Verlegung in eine andere Haftanstalt starb der junge Mann. Der oberste geistliche Führer Ayatollah Ali Chamenei ordnete wegen der schlechten Haftbedingungen Ende Juli die Schließung von Kahrisak an. Inzwischen kündigte er auch die Ahndung von „Verbrechen“ gegen Demonstranten an. >>> WON | Dienstag, 01. September 2009