NZZ ONLINE: Iran dürfte eine Phase der Transformation durchlaufen: Die Protestbewegung wird wohl nicht mehr aufzuhalten sein. Selbst wenn die nächsten vier Jahre Repression, Gewalt und Einschränkung der Meinungsfreiheit dominieren werden. Die Zeichen dafür, dass die Islamische Revolution am Ende ist, werden immer deutlicher.
Der Grundstein für vier weitere Jahre unter Mahmud Ahmadinejad in Iran ist gelegt. Am 4. August wurde der Präsident ein weiteres Mal vom obersten Geistlichen Ayatollah Ali Khamenei vereidigt. Die breite Protestwelle, die die Wahlen und allmählich auch das politische System in Frage stellen, scheint an dem Mullah-Apparat buchstäblich abzuprallen. Doch das Establishment in Teheran steht auf immer wackligeren Beinen.
Distanz zur Führung
Ein prominentes Zeichen dafür setzte der frühere Präsident der Islamischen Republik, Akbar Hashemi Rafsanjani. Er blieb sowohl der Ernennung als auch der Vereidigung von Präsident Ahmadinejad fern. Damit setzt der Gelehrte und frühere Staatspräsident ein deutliches Signal, dass auch die Elite des Landes zunehmend auf Distanz zur Führung geht. >>> hoh | Donnerstag, 06. August 2009