WELT ONLINE: Barack Obama hat den Iranern einen Neubeginn bei den internationalen Beziehungen angeboten. Während die Hardliner in Teheran sich unerbittlich zeigen, ist ein großer Teil der iranischen Bevölkerung längst für einen Versöhnungskurs. Die junge Generation wird sich immer mehr darüber im Klaren, das Amerika mehr Chance denn Bedrohung ist.
Sie kommen jeden Freitag. Zu Tausenden strömen sie durch das Tor der Teheraner Universität. Die Männer hocken in der ehemaligen Sporthalle. Die Frauen lassen sich auf einem gepflasterten Weg daneben nieder, dazwischen hängen grüne Plastikplanen. Sie plaudern, wickeln Proviant aus. Als die Worte "Tod für Amerika!" aus den Lautsprechern dröhnen, gerät die Masse in Bewegung: "Tod für Amerika!", brüllen die Gläubigen unter Anleitung des bärtigen Geistlichen zurück. Es ist ein bekanntes Ritual. Und doch: Es ist nur ein Ausschnitt des Ganzen. >>> Von Gabriele M. Keller | Montag, 23. März 2009