NZZ Online: In der Türkei flammt der Streit um das islamische Kopftuch wieder auf. Das Verfassungsgericht in Ankara begründete am Mittwoch, weshalb es die Freigabe des Kopftuches für Studentinnen an den Universitäten des Landes gestoppt hatte.
Mit einer Mehrheit von neun gegen zwei Stimmen hatten die Richter im Juni eine vom Parlament mit grosser Mehrheit verabschiedete Verfassungsänderung gekippt. Die Kopftuchfreiheit verstosse gegen das Prinzip des Laizismus, erklärten die Richter jetzt in ihrer 20-seitigen Begründung, wie Zeitungen und Fernsehsender meldeten.
Kritiker warfen den Richtern vor, das Parlament entmachtet zu haben. Dieses hatte im Februar mit den Stimmen der religiös- konservativen Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und der rechtsnationalen Oppositionspartei MHP beschlossen, Studentinnen das Tragen des Kopftuches auf dem Universitäts-Gelände zu erlauben. >>> sda/afp | 22. Oktober 2008
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