FAZ: 21. August 2007
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben den Konjunkturoptimismus von Anlegern und Analysten stark getrübt. Der Index der ZEW-Konjunkturerwartungen sank im August überraschend deutlich: von 10,4 im Juli auf minus 6,9 Punkte. Dies teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mit. Analysten hatten mit einem Rückgang auf minus 1,0 Punkte gerechnet. Der Index für die aktuelle Lage gab von 88,2 Punkten im Juli auf 80,2 Punkte nach.
Die 300 befragten Experten befürchten dem ZEW zufolge, dass die Krise am amerikanischen Immobilienmarkt auf die deutsche Wirtschaft durchschlägt. ZEW-Präsident Wolfgang Franz sieht dagegen nur begrenzte Folgen. „Mögliche Rückwirkungen auf die deutsche Konjunktur werden sich nach derzeitigen Kenntnissen in engen Grenzen halten“, sagte Franz. „Die Krise ist in erster Linie ein Problem der Vereinigten Staaten.“ Eventuelle Kreditengpässe fielen in ein Umfeld sehr guter Unternehmensbilanzen. Allerdings die Konjunkturerwartungen nun deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 32,6 Punkten. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verminderten sich im August ebenfalls. Der Euro-Indikator sank um 13,3 Punkte gegenüber dem Vormonat auf minus 6,1 Punkten. Amerikanische Krise erreicht Deutschland (mehr)
Mark Alexander