SPIEGEL ONLINE: Die Schweiz stimmt für ein Anti-Abzock-Gesetz, Brüssel will eine Obergrenze für Boni - in Europa zeichnet sich ein radikaler Stimmungswechsel ab. Bisher galten Gehaltsexzesse als notwendiges Übel im Kampf um die besten Manager. Jetzt setzt sich der Ruf nach mehr Regulierung durch.
Für Spitzenverdiener in Europa war es keine gute Woche. In der EU wird es voraussichtlich bald eine gesetzliche Obergrenze für Bonuszahlungen in der Finanzbranche geben. Allein in der Londoner City könnte dies mehrere tausend Banker treffen. Und in der Schweiz sollen künftig Aktionäre über die Managergehälter ihres Unternehmens entscheiden können (dazu hier ein Kommentar, hier eine Augstein-Kolumne und hier ein Interview mit dem Schweizer Ex-Botschafter Thomas Borer). Gehaltsexzesse sollen so vermieden werden.
Die beiden Entscheidungen der vergangenen Tage spiegeln eine neue Stimmung auf dem Kontinent wider: Die Millionengehälter in einigen Branchen, die früher als unvermeidlicher Preis der Marktwirtschaft galten, werden nun nicht mehr einfach hingenommen. Nicht einmal der Neidvorwurf scheint die Kritiker noch aufzuhalten. » | Von Stefan Simons und Carsten Volkery, Paris und London | Montag, 04. März 2013
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