SIEGESSÄULE: Wir stellen euch über zehn queere Personen vor, deren Coming-out die deutsche Öffentlichkeit bewegte
Am 14. Juli 2024 veröffentlichte der ehemalige Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher ein Foto von sich und einem anderen Mann auf Instagram, wie sie Arm in Arm den Sonnenuntergang betrachten. In der Bildunterschrift schrieb Schumacher: „Das schönste im Leben ist, wenn man den richten Partner an seiner Seite hat mit dem man alles teilen kann.“ Damit war klar: Ralf Schumacher ist schwul oder bisexuell. Schnell darauf wurde bekannt, dass Schumachers Partner Étienne Bousquet-Cassagne heißt und das Paar in Nizza, Südfrankreich, lebt. Das Interesse an Schumachers Coming-out war gigantisch: Mehr als fünfhunderttausend Likes auf Social Media, Solidaritätsbekundungen, überwiegend positive Kommentare, Interviews und Berichterstattungen auf internationaler Ebene. Während in anderen Branchen inzwischen viele Menschen „out and proud“ sind, gilt ein Coming-out im Profisport, insbesondere in der Formel 1, noch immer als Tabubruch. Das war jedoch nicht, was Schumacher zu dem Schritt bewog. Er wollte kein politisches Statement setzen oder ein queeres Vorbild sein, erklärte er in einem TV-Interview mit Sky: „Es geht hier rein egoistisch um Étienne und mich.“ Also in erster Linie darum, authentisch und in Ruhe mit seinem Partner zu leben. Dennoch: Das Private ist politisch. Ob das beabsichtigt war oder nicht, Schumacher hat durch sein Coming-out ein Statement gesetzt und queere Sichtbarkeit in den heteronormativen Motorsport gebracht. » | Karin Schupp/as/pb | Samstag 12. Februar 2022
