Sunday, September 04, 2022

Deutschland nach Gaslieferstopp vor tiefer Rezession

FRANKFURTER ALLGEMEINER ZEITUNG: Der Ifo-Chef Clemens Fuest sieht ein „düsteres Szenario“. Die Gasspeicher sind zwar inzwischen zu 85 Prozent gefüllt, doch das allein reicht nicht, um durch den Winter zu kommen. Auch die Netzagentur schlägt Alarm. Privatleute haben ihren Gasverbrauch zuletzt sogar gesteigert, anstatt ihn zu reduzieren.

„Die privaten Verbraucher haben ihren Gasverbrauch in der ersten, etwas kälteren Septemberwoche leicht gesteigert“, warnt der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. | Bild: DPA

KONJUNKTUR

Nach der Ankündigung Russlands, bis auf Weiteres kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1 zu schicken, muss sich Deutschland auf einen harten wirtschaftlichen Abschwung einstellen. „Das ist ein wirklich düsteres Szenario, eine Rezession ist kaum noch zu vermeiden“, sagte Clemens Fuest, der Präsident des Münchner Ifo-Instituts der F.A.Z.

Am Freitagabend hatte der russische Gaskonzern Gazprom bekannt gegeben, dass bei Wartungsarbeiten ein Ölleck entdeckt worden sei. Der sichere Betrieb der Gasturbine sei nicht mehr gewährleistet. Bis zur Reparatur sei die Lieferung komplett eingestellt, erklärte der Konzern, der die Lieferungen durch die für Deutschland mit Abstand wichtigste Gaspipeline aus Russland in den vergangenen Monaten sukzessive immer weiter verringert hatte. » | Von Johannes Pennekamp, Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaftsberichterstattung, zuständig für „Die Lounge“ | Sonntag, September 4, 2022

Gas prices likely to hit new highs as Russia shuts pipeline indefinitely: More UK manufacturers are cutting production or making job cuts as result of ‘out of control’ energy bills »