FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG: Von „harten Sanktionen“ will die russische Propaganda nichts wissen. Sie feiert lieber „höhere Zinsen“ für russische Anleger. Doch es gelingt immer weniger, die Invasion in die Ukraine als Erfolg darzustellen.
Viele Russen sind Geldentwertungen und lange Schlangen vor Banken gewöhnt. Jetzt, angesichts beispielloser Sanktionen des Westens, sind sie wieder in Sorge, decken sich mit Bargeld ein, warten vor Schaltern und Automaten. Bezahldienste von Google und Apple funktionieren nicht mehr. Die Moskauer Börse sollte am Montag später öffnen, öffnet dann gar nicht, die Zentralbank erhöht den Leitzins auf 20 Prozent. Kein Problem für das Staatsfernsehen: Dieses Niveau sei „Rekord“, frohlockt die Moderatorin und feiert höhere Zinsen für Anleger. » | Von Friedrich Schmidt, Politischer Korrespondent für Russland und die GUS in Moskau. | Dienstag, 1. März 2022