Mit der Auffassung, Jean-Claude Juncker sei der Falsche an der Spitze der Europäischen Kommission, blieb der britische Premierminister Cameron im Ergebnis fast ganz allein. Die große Mehrheit der Staats- und Regierungschefs – nicht alle sind Juncker-Fans – stützte den früheren luxemburgischen Ministerpräsidenten, was immer ihre politischen, taktischen oder strategischen Erwägungen gewesen sein mögen.
Im Ergebnis war Großbritannien wieder isoliert, und es lag auch an Camerons Vorgehen, das, wenigstens zum Teil, das Gegenteil dessen bewirkte, was er erreichen wollte. Auch die britischen Anliegen gegenüber aufgeschlossene Bundeskanzlerin hatte am Ende die Nase voll von Camerons Drohungen. Wenn jetzt der britische Auszug aus der EU näher rückt – was weder im deutschen noch im europäischen, noch im britischen Interesse sein kann –, dann hat der „Meistertaktierer“ Cameron seinen Anteil daran. » | Von Klaus-Dieter Frankenberger | Redakteur für Außenpolitik | Freitag, 27. Juni 2014