ZDF: Die Weimarer Republik
Aus den revolutionären Erschütterungen der unmittelbaren Nachkriegszeit ging das Deutsche Reich als parlamentarische Demokratie hervor. Soziale Not verbitterte und radikalisierte Millionen Menschen. Als eine ebenso große Hypothek für die politische Stabilität erwiesen sich die häufigen Wechsel der Reichsregierungen. Die verbreitete Geringschätzung des Parlamentarismus in der Bevölkerung ließ die Weimarer Republik als "Demokratie ohne Demokraten" erscheinen. In ihren schweren Anfangsjahren wurde die Republik von linken und rechten Extremisten bekämpft. Immer wieder entfachten sie gewaltsame Aufstände. Erst 1924 begann in Deutschland eine Phase relativer Stabilität. Für die Republik war es bis 1929 eine Zeit innenpolitischer Ruhe mit wirtschaftlichem Aufschwung und kultureller Blüte. Die "Goldenen Zwanziger" endeten mit der im Oktober 1929 beginnenden Weltwirtschaftskrise. Armut und Verzweiflung griffen um sich. Mit Erfolg entfesselten die Gegner der Weimarer Republik von rechts und links eine beispiellose Agitation gegen den Staat, der keine Mittel gegen die wirtschaftliche und politische Krise fand.