SPIEGEL ONLINE: Die USA und Frankreich bereiten einen Militärschlag gegen das syrische Regime vor - und Diktator Assad warnt den Westen. Im Fall eines Angriffs drohe ein Krieg im Nahen Osten. Die Region sei ein "Pulverfass", das explodieren werde.
Paris - Der syrische Präsident Baschar al-Assad wählte ausgerechnet eine französische Zeitung, um seine Drohungen zu verbreiten. In einem Interview mit "Le Figaro" warnte er Frankreich, die USA und andere Staaten vor einem Militärschlag gegen sein Land. "Der Nahe Osten ist ein Pulverfass", sagte der Chef des syrischen Regimes. Niemand könne wissen, was nach einem Militäreinsatz passieren werde.
"Die ganze Welt wird die Kontrolle über die Situation verlieren, wenn das Pulverfass explodiert. Chaos und Extremismus werden sich verbreiten", so Assad. Es bestehe die Gefahr eines regionalen Krieges.
Der syrische Präsident forderte die USA und Frankreich auf, nur "einen einzigen Beweis" für den Einsatz von Giftgas durch Syrien vorzulegen. Gleichzeitig lehnte er es ab, über die Existenz solcher Kampfstoffe in seinem Land zu sprechen. "Ich sage gar nichts dazu, ob die syrische Armee solche Waffen hat oder nicht."
Nicht nur Washington, auch Paris ist der Ansicht, dass das syrische Regime über Chemiewaffen verfügt und am 21. August Giftgas auch gegen die Zivilbevölkerung einsetzte. Hunderte Menschen starben in einem Vorort von Damaskus, unter den Opfern waren viele Kinder. » | kgp/dpa | Montag, 02. September 2013